Freitag, 11. Mai 2018

Alles, was Federn hat

Natürlich darf die obligatorische, tägliche Runde durch die Volieren von VulPro auch heute nicht fehlen. Angefangen beim königlichen Königsgeier, mit dem ich heute eine Runde gespielt habe. Er wurde von Hand aufgezogen und ist noch ein wenig verwirrt, weil er hier plötzlich keine Extrawurst mehr bekommt. Also habe ich ihn ein bisschen gestreichelt und ihm Aufmerksamkeit geschenkt. Obwohl ich meine Schnürsenkel dreifach verknotet und im Hosenbein versteckt hatte, hat er sich zielstrebig ein Ende geschnappt und kräftig dran gezogen. Mir hat es fast den Fuß zermalmt, so kräftig ist das Vieh! Wie er es geschafft hat den Knoten aufzukommen ist mir ein Rätsel! Er durfte auch etwas an meinem Arm rumknabbern, aber natürlich musste er es bald übertreiben und hat fester zugezwickt. Das müssen wir ihm noch austreiben!
Die Ohrengeier scheinen sich an ihren königlichen Mitbewohner bestens gewöhnt zu haben. Hier gibt es kein Gezicke und kein Gekämpfe.
Mein kumpelhafter Ohrengeier mit nur einem Auge hat sowieso ein sehr ruhiges Gemüt!
Das verliebte Ohrengeierpaar hat seinen Nestbau seit zwei, drei Tagen unterbrochen und sitzt wieder auf den von uns gebauten Behelfs-Nestern. Schade, ich dachte wirklich sie starten in die Brutsaison.
Flauschiger Kapgeier.
Zaungast.
Die ist der junge Weißrückengeier, den wir vor ein paar Tagen eingesammelt hatten. Er muss noch etwas an Gewicht zulegen und bekommt daher täglich lecker Aas. Heute haben wir von ihm und dem neuen Kapgeier von gestern Abend Blutproben genommen und auf Blei untersucht. Der Weißrückengeier kommt aus einer Jagdgegend und dementsprechend war sein Bleigehalt im Blur sehr hoch. Beim Kapgeier war der Wert soweit in Ordnung.
Nach der gestrigen Einschläferung unseres Weißrückengeier-Brutweibchens hatten es sich direkt zwei Geier in ihrem Nest bequem gemacht. Leider entdeckte Kerri am frühen Abend, dass auch ein weiteres Weibchen sich auffällig verhielt. Sofort schnappte sie sich den Geier und fuhr in die Tierklinik nach Pretoria. Dort wurde diesmal tatsächlich "egg bound" festgestellt, ein Feststecken des Eies im Geierkörper. Leider musste das Ei zerbrochen werden, um den Geier zu retten. Aber Hauptsache dem wertvollen Brutweibchen geht es bald besser! Sie hat ja noch weitere Chancen kleinere Eier ohne Zwischenfälle zu legen.
Kuschelndes Weißrückengeierpärchen.
An diesem liegenden Exemplar lässt sich gut erkennen, woher der Weißrückengeier seinen Namen hat. Im Laufen und Sitzen ist es nur schwer zu erkennen, aber im Liegen oder im Flug ist deutlich der weiße Rücken zu erkennen!
Entspannung bei den Wollkopfgeiern. Kein Königsgeier und kein Marabu mehr in der Voliere!
Traurige Neuigkeiten gibt es aus der Kapgeier-Brutvoliere: Das Pärchen ganz oben auf dem Felsen hat plötzlich aufgehört zu brüten, so dass wir glauben, dass sie ihr Ei nach nur wenigen Tagen verloren haben. So ein Mist! Das ist doch total traurig! Die beiden wirkten so stolz und zufrieden. Aber anscheinend ist genau das gleiche auch letzte Brutsaison passiert.
Pimperndes Kapgeier-Pärchen, das durch den Nachbar gestört wurde.
Palmgeier bei der erfolgreichen Nahrungssuche!
Und noch ein Abstecher zu den neuen Andenkondoren, wo der Mann stolz in der Voliere umherstolzierte.
Huhu, ich bin's, der Kondormann!
Andenkondor-Männer sind gut an ihrem fleischigen Kamm auf dem Kopf zu erkennen. Den sucht man bei Andenkondor-Frauen vergeblich!
Die gute Dame stürzte sich derweil von der Felswand herab...
...und landete neben ihrem Artgenossen.
Nebenan lief das alte Weibchen neugierig am Zaun auf und ab und würde nur zu gerne rüber in die andere Voliere. Ich bin sehr gespannt, ob die Partner künftig getauscht werden. Ich glaube das alte Weibchen kann mit beiden Varianten leben, Hauptsache sie wird endlich mal von einem Gockel angebetet!

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